Wie man ein 4–20-mA-Schleifensignal misst
Die 4-20-mA-Stromschleife ist eine der gängigsten Methoden zur Übertragung von Sensordaten in industriellen Prozessüberwachungssystemen. Sie wird häufig eingesetzt, um physikalische Messgrößen wie Druck, Temperatur, pH-Wert oder Durchfluss zu überwachen. In diesen Systemen versorgt ein zweiadriges Kabel (Twisted Pair) den Transmitter mit Strom und überträgt gleichzeitig das 4–20-mA-Signal als Ausgangssignal.
Wie funktioniert eine 4–20-mA-Stromschleife?
Die Funktionsweise der Stromschleife (Schleifensignal) ist einfach:
Das Ausgangsspannungssignal eines Sensors wird in einen proportionalen Strom umgewandelt.
- 4 mA steht in der Regel für den Nullwert der Messung.
- 20 mA repräsentiert den Vollbereich.
Ein Messwert von 20 mA bedeutet z. B., dass ein direkt gesteuertes Ventil vollständig geöffnet ist, während 4 mA anzeigen, dass es geschlossen ist. Bei umgekehrt arbeitenden Ventilen gilt das Gegenteil. Zwischenwerte zeigen, dass die Schleife aktiv die Steuerung des Ventils übernimmt.
Warum ist das Überprüfen einer 4–20-mA-Stromschleife wichtig?
Die Überprüfung (Verifizierung) einer 4–20-mA-Schleife ist entscheidend für Fehlerbehebung und Kalibrierung industrieller Prozesssysteme.
Eine vollständige Prüfung umfasst:
- die Ausgangsprüfung des Transmitters,
- die Verdrahtung,
- den Eingang der Steuerung und deren Eingangskarte,
- sowie die Rückleitung zum Transmitter.
Mit modernen Loop-Kalibratoren (Schleifen-Kalibratoren) können Techniker Fehler direkt vor Ort beheben – ohne Leitungen zu trennen oder die Schleife zu unterbrechen. Auch Multifunktions-Prozesskalibratoren können sowohl 4–20-mA-Signale als auch digitale Steuerungen testen.
Messung eines 4–20-mA-Signals mit einer Stromzange
- Zugang zu den Signalleitungen erhalten (z. B. Abdeckung am Transmitter entfernen).
- Das mA-Signal lokalisieren und die mA-Stromzange nullen.
- Den gemessenen Wert überprüfen – dieser sollte zwischen 4 mA und 20 mA liegen.
Diese Messmethode unterbricht die Schleife nicht – sie ermöglicht eine sichere Messung des 4–20-mA-Signals im laufenden Betrieb.
Messung eines 4–20-mA-Schleifensignals mit Multimeter oder Kalibrator
- Vor der Messung Rücksprache mit dem Betrieb halten.
- Zugang zu den Signalleitungen herstellen.
- Das mA-DC-Messverfahren am Multimeter auswählen und die Prüfleitungen anschließen.
- Das mA-Signalkabel lokalisieren, einen Leiter trennen und das Messgerät in Serie einfügen.
- Den mA-Wert ablesen.
Diese Methode unterbricht die Stromschleife, ist jedoch notwendig, um das 4–20-mA-Signal direkt zu messen.
4–20-mA-Signale präzise und sicher messen
Das Messen und Überprüfen von 4–20-mA-Stromschleifen ist ein zentraler Bestandteil jeder industriellen Prozesskontrolle. Mit modernen Messgeräten wie Loop-Kalibratoren oder mA-Stromzangen können Techniker die Funktionsfähigkeit von Sensoren und Steuerungen sicherstellen – ohne Ausfallzeiten oder aufwändige Demontage.