Manometerdruck: Definition, Bedeutung und mehr

Druck ist eine Kraft, die sich über eine definierte Fläche verteilt, und spielt in vielen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Rolle. Unser Körper ist so beschaffen, dass er sich an wechselnde Druckverhältnisse anpassen kann. Deshalb sind die täglichen Luftdruckschwankungen für uns im Allgemeinen nicht wichtig. In industriellen Anwendungen, in denen eine präzise Messung von entscheidender Bedeutung ist, müssen die Experten jedoch den atmosphärischen Druck berücksichtigen. Hier kommt der Manometerdruck ins Spiel.

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Was versteht man unter Manometerdruck?

Der Manometerdruck ist die Messart, mit der Druck relativ zum atmosphärischen Druck gemessen wird. (Beachten Sie, dass die Messarten nicht unbedingt mit den verschiedenen Druckarten übereinstimmen.) Mit anderen Worten: Bei der Druckmessung wird der atmosphärische Druck als Bezugsgröße oder Nullpunkt (auch als Referenzpunkt bezeichnet) verwendet. Die Messung der Luft in einem Reifen ist ein einfaches, häufiges Beispiel für die Messung des Manometerdrucks.

Der atmosphärische Druck, auch barometrischer Druck genannt, ist jedoch nicht überall gleich und kann sogar an dem selben Ort schwanken. Dies hängt überwiegend von der Höhe des Standorts im Verhältnis zum Meeresspiegel ab: Bei höheren Lagen ist der Luftdruck geringer, während bei niedrigeren Lagen der Druck höher ist. Auch Wettermuster wie Hoch- und Niederdrucksysteme und sogar das Sonnenlicht können den lokalen Luftdruck beeinflussen.

Aufgrund des Bezugs zum atmosphärischen Druck und dessen Schwankungen können sich die Messwerte des Manometerdrucks je nach Höhe über dem Meeresspiegel und den Wetterbedingungen am Standort zum Zeitpunkt der Messung ändern.

Warum ist der Manometerdruck wichtig?

Neben den Auswirkungen auf unser tägliches Leben ist der Manometerdruck aufgrund seiner Rolle in industriellen Anwendungen wichtig. Er ist entscheidend, um die Sicherheit und Leistung vieler Systeme zu gewährleisten, auf die Branchen wie Öl und Gas, Abfallmanagement und Fertigung angewiesen sind. Hierzu zählen unter Anderem: 

  • Pneumatische und hydraulische Systeme: Der Manometerdruck regelt die Funktion dieser Systeme. Druckwerte helfen dabei, den Betrieb von Produktionsanlagen über die von Stellgliedern ausgeübte Kraft zu regeln. Wenn der Druck nach oben oder unten abweicht, arbeitet das System nicht mit der richtigen Präzision.
  • Geschlossene Systeme: Die vielleicht wichtigste Verwendung des Manometerdrucks ist die Überwachung des Drucks in einem geschlossenen System. Bei Wasseraufbereitungsanlagen muss beispielsweise der Druck in den Rohren bekannt sein, damit ein angemessener Wasserdurchfluss für die Aufbereitung und Verteilung gewährleistet werden kann. Techniker und andere Fachkräfte müssen den Druck in solchen Pipelines oder in Lagertanks iauf einem sicheren Niveau halten, um Lecks, Ausfälle und Explosionen zu vermeiden. Damit diese Systeme sicher und funktionstüchtig bleiben, benötigen Techniker und andere Fachkräfte die Präzision, die der Manometerdruck bereitstellt.

Wie wird der Manometerdruck gemessen?

Der Manometerdruck wird normalerweise mit einem Manometer (digital oder analog) oder einem Drucksensor gemessen. Drucksensoren sind meist digital, es gibt aber auch analoge Geräte. Der genaue Gerätetyp, den Sie für eine Druckmessung benötigen, hängt von der Branche und Anwendung ab. Wenn Sie beispielsweise in der Fertigungsautomatisierung tätig sind, sollten Sie einen Drucksensor wie einen Transmitter oder Messwandler verwenden. Bei der Wasseraufbereitung kann hingegen ein Manometer ausreichen. 

Damit der Manometerdruck in der richtigen Einheit gemessen werden kann, benötigen Sie ein passendes Messsystem. In den USA wird der Manometerdruck häufig in PSI (Pounds per Square Inch) angegeben; im wissenschaftlichen Kontext wird er von Experten in PSIG (Pounds per Square Inch Gauge) ausgedrückt, wobei der Druck relativ zum atmosphärischen Druck gemessen wird. Währenddessen verwendet das Internationale Einheitensystem (SI) die Einheit Pascal.

Wie hängt der Manometerdruck mit dem absoluten Druck zusammen?

Wie der Manometerdruck ist der absolute Druck eine Art der Druckmessung. Statt jedoch den atmosphärischen Druck als Referenzpunkt zu verwenden, ist der Anfangs- oder Nullpunkt bei dem absoluten Druck ein Hartvakuum. Das bedeutet, dass ein absoluter Druckwert den Gesamtdruck in einem System angibt. Man kann den absoluten Druck auch als den Atmosphärendruck plus dem Manometerdruck verstehen.

Eine genaue Manometerdruckmessung erfordert Kalibrierung

Ein präziser Manometerdruck ist für die Aufrechterhaltung der Sicherheit in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen von entscheidender Bedeutung. Da sich die atmosphärischen Bedingungen ständig verändern, ist es wichtig, dass Sie Ihre Druckmessgeräte ordnungsgemäß kalibrieren, damit der Umgebungsdruck berücksichtigt wird. Die routinemäßige Kalibrierung stellt sicher, dass die angezeigten Druckwerte korrekt sind.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie wichtig die Kalibrierung für den Manometerdruck ist? Bitte sehen Sie sich unsere anderen Ressourcen unten an.

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