Kalibriersystem 6135A/PMUCAL für Phasor-Messgeräte
Produktübersicht: Kalibriersystem 6135A/PMUCAL für Phasor-Messgeräte
Das 6135A/PMUCAL besteht aus den folgenden Hardwarekomponenten, die in einem 19-Zoll-Gestellrahmen mit integriertem Anschlussfeld für die zu prüfenden Instrumente ausgeliefert werden:
- Dreiphasen-Leistungsnormal 6135A: mit einer Mastereinheit 6105A und zwei Zusatzeinheiten 6106A. Zur Bereitstellung der Spannungs- und Stromeingangssignale für das zu prüfende PMU.
- Zeitsteuerungseinheit 6105A: steuert den zeitlichen Ablauf und synchronisiert die durchgeführten Messungen im gesamten Kalibriersystem
- GPS-Empfänger: versorgt das 6135A/PMUCAL und das zu prüfende PMU mit der koordinierten Weltzeit (Universal Coordinated Time, UTC)
- Server-PC: fungiert als zweckgebundene Steuereinheit der Anwendung und erhält Befehle vom Client-PC, mit denen das Kalibriersystem gesteuert wird
Ein durch den Anwender beigestellter Client-PC wird ebenfalls benötigt, der vom Server-PC getrennt, aber über ein gemeinsames Netzwerk angeschlossen ist.
Die Kalibriersoftware bildet die Schnittstelle zur Steuerung des 6135A/PMUCAL. Mithilfe dieser Software können Sie den Prüfprozess konfigurieren und die Messungen und Kalibrierung des zu prüfenden PMU steuern. Darüber hinaus enthält die Software erweiterte Funktionen zur Analyse der Messergebnisse. Es stehen zwei Betriebsarten zur Auswahl: Im Simulationsmodus arbeitet die Software ohne Verbindung zu einem tatsächlichen PMU und simuliert stattdessen die Reaktionen des PMU. Auf diese Weise ermöglicht der Simulationsmodus die Entwicklung von Prüfprozeduren, die Schulung zur Funktionsweise des Systems bzw. die Verwendung der Kalibriersoftware, ohne tatsächlich mit einem Kalibriersystem verbunden zu sein. Der PMU-Testmodus ermöglicht die Prüfung eines PMU und die Erfassung aktueller Messdaten.
Bei Installation der Software auf einem Client-PC können Sie die Software wie folgt nutzen:
- zur vollständigen Prüfung eines PMU gemäß IEEE C37.118.1a-2014 anhand der bereits geladenen Reihe erforderlicher Messungen
- Durchführung kundenspezifischer Funktionsprüfungen an einem PMU in einer Weise, die von der Norm nicht ausdrücklich verlangt wird
- Aufruf von Messdaten zur Überprüfung und Analyse von Messergebnissen
- Änderung von Prüfprozeduren nach Bedarf und Entwicklung neuer Prüfprozeduren
Aufgrund der Architektur des Testsystems kann der Client-PC unabhängig von seinem Standort über das Internet auf das Testsystem zugreifen. Sie können automatisierte Prüfungen von PMUs in ca. sechs bis acht Stunden pro PMU-Konfiguration (Frequenz, Abtastrate, Klasse) durchführen. Im Vergleich hierzu würde eine Prüfung unter Verwendung manueller Messverfahren viele Tage benötigen. Und die erstmalige Einrichtung geht ebenfalls schnell vonstatten – zu Beginn der automatisierten Prüfung sind die erforderlichen Aktionen des Anwenders in weniger als einer Stunde abgeschlossen.
Verglichen mit den Messeanforderungen der IEEE EEE C37.118.1a-2014 führt die Systemgenauigkeit zu einer 40-fach höheren typischen Genauigkeit bei den Messungen.
Mit dem 6135A/PMUCAL können Sie auf flexible und bequeme Weise Berichte erzeugen. Im System bereits vorkonfigurierte Berichte verkürzen die notwendige Zeit zum Anlegen von Berichten auf ein Minimum. Sie können diese Berichte in der vorliegenden Form oder als Vorlagen verwenden, die Sie an Ihre speziellen Bedürfnisse anpassen können.
Dreiphasen-Leistungsnormal 6135A
Das Dreiphasen-Leistungsnormal 6135A ist das Kernstück des PMU-Kalibriersystems und kann eigenständig, d. h. unabhängig von der Zeitsteuerungseinheit 6105A und vom Server-PC, betrieben werden. Das 6135A setzt neue Maßstäbe bei der Genauigkeit von Normalen für die Kalibrierung innerhalb der Energieversorgung. Spannung und Strom werden mit einer Genauigkeit von bis zu sechs Stellen und Genauigkeiten von besser als 0,005 % (50 ppm) erzeugt. Die Phasenjustierung bietet eine Auflösung von 1 Milligrad bzw. 10 µrad. Das Phasenverhalten ist außergewöhnlich gut. Die Genauigkeit des Verhältnisses von Spannungs- zu Stromphase beträgt 2,3 Milligrad beim 6105A. Die Genauigkeit des Verhältnisses von Spannungs- zu Spannungsphase beträgt 5 Milligrad.
Sie können das 6135A zur Erzeugung einer großen Vielzahl komplexer Signale verwenden, u. a. für Flicker-Signale, Oberschwingungen, abfallende und ansteigende Signale, Zwischenharmonische, schwankende Oberschwingungen und gleichzeitiges Anlegen der Signale.
Diese Funktion bietet Ihnen eine enorme Flexibilität zur Kalibrierung einer Vielzahl von Messinstrumenten innerhalb der Energieversorgung und -verteilung, u. a.:
- AC-Voltmeter
- AC-Amperemeter
- Stromwandler
- Flickermessgeräte
- Phasenwinkelmessgeräte
- Leistungsfaktormessgeräte
- Leistungsanalysatoren
- Leistungsrecorder
- Transducer zur Leistungsmessung, Relaisprüfgeräte
- Scheinleistungsmessgeräte
- Blindleistungsmessgeräte
- Spannungswandler
- Leistungsmessgeräte (3- oder 4-Leiter-Anschluss)
- Energiezähler (Stromzähler)
- und vieles mehr
Technische Daten: Kalibriersystem 6135A/PMUCAL für Phasor-Messgeräte
Anforderungen an den Client-PC | Betriebssystem Microsoft Windows 7 oder neuer Microsoft Excel 2003 oder neuer Prozessor mit 2 GHz 2 GB RAM 20 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte für Programm und Daten Netzwerkverbindung mit >300 kbit/s DVD-Laufwerk, 32fach, zur Installation der Kalibriersoftware |
Genauigkeitsspezifikationen des Kalibrators
Siehe die technischen Daten in der Bedienungsanleitung zu 6100B/6105A.
Ausgangsspannung, je Phase | 1008 V |
Ausgangsstrom, je Phase | 21 A |
Bürdenspannung des Ausgangs | 9 V |
Ausgangsfrequenzbereich | 16 Hz bis 6 kHz |
Betriebsspezifikation für Prüfungen und Messungen gemäß C37.118.1a-2014
Parameter | TVE (Gesamter Vektorfehler in %) | FE (Frequenzfehler in Hz) | RFE (Frequenzänderungsfehler in Hz/s) |
Statischer Zustand | 0,1 | 0,0005 | 0,001 |
Dynamisch, Modulation | 0,3 | 0,001 | 0,02 |
Dynamisch, Rampe | 0,1 | 0,0005 | 0,01 |
Prüfungen von PMUs: Bereichseinschränkungen bei den Einflussgrößen Allgemeine Grenzwerte für Prüfungen
Einflussgröße | Bereich (Spannung) | Bereich (Strom) |
PMU-Nennfrequenz | 50 Hz oder 60 Hz | 50 Hz oder 60 Hz |
PMU-Nennwert | 10 V bis 240 V | 0 A bis 10 A, |
Signalamplitude (Prozent des PMU-Nennwertes) | 10 % bis 120 % | 10 % bis 200 % |
Signalfrequenzbereich | 44,0 Hz bis 65,9 Hz | 44,0 Hz bis 65,9 Hz |
Dauer der Messung (Einzelmessung) | 1 bis 65.535 Sekunden | 1 bis 65.535 Sekunden |
Messungen im statischen Zustand
Einflussgröße | Bereich |
Phasenwinkel | ±180˚ |
Oberschwingungsverzerrung - Ordnung der Oberschwingungen 1 | 2 bis 100 |
Oberschwingungsverzerrung - Index 2 | 0 % bis 40 % |
Außerband-Störfrequenz | 5 Hz bis 180 Hz |
Amplitude von Interferenzen außerhalb des Bandes (Prozent der PMU-Nennspannung) 3 | 0 % bis 40 % |
Hinweise: | 1 – Die maximale Oberschwingungsfrequenz beträgt 6 kHz. |
2 – Innerhalb der Grenzwerte des Amplituden-/Frequenzprofils des 6135A. Einzelheiten siehe die Bedienungsanleitung zum 6100B/6105A. | |
3 – Auf 30 % der Bereichseinstellung des 6135A begrenzt. Einzelheiten siehe die Bedienungsanleitung zum 6100B/6105A. |
Modulationsmessungen
Einflussgröße | Bereich |
Signalamplitude | 100 % der Nennspannung bzw. des Nennstroms des PMU |
Phasenwinkel des Signals | ±180˚ |
Modulationsfrequenz | 0,1 Hz bis 12 Hz |
Amplitudenmodulation, Index | 0 bis 0,1 |
Phasenmodulation, Index (Bogenmaß) | 0 bis 0,1 rad |
Einschwingzeit | 0 bis 10 Sekunden |
Messungen mit Frequenzrampen
Einflussgröße | Bereich |
Signalamplitude | 100 % der Nennspannung bzw. des Nennstroms des PMU |
Frequenzrampe | 44,0 Hz bis 65,9 Hz |
Rampengeschwindigkeit | 0,1 Hz/s bis 6 Hz/s |
Phasenverschiebung | ±180˚ |
Übergangszeit | 0 bis 255 Meldungen |
Eingangsprüfungen mit Sprungsignalen
Einflussgröße | Bereich |
Signalamplitude | 100 % der Nennspannung bzw. des Nennstroms des PMU |
Frequenz | 44,0 Hz bis 65,9 Hz |
Phasenverschiebung | ±180˚ |
Größe der Amplitudensprünge 1 | 0 bis ±50 % |
Verzögerung vor dem Sprung | 255 Sekunden |
Anzahl der Sprünge 2 | 1 bis 40 |
Hinweise: | 1 – Ein Sprung mit positiver Amplitude überschreitet den Bereichsgrenzwert des 6135A nicht. Einzelheiten siehe die Bedienungsanleitung zum 6100B/6105A. |
2 – Die Ansprech- und Verzögerungszeiten des PMU sind im Vergleich zu den Meldezeiten des PMU gering, sodass mehrere Sprünge gestaffelt werden, um die Auflösung der Messung zu erhöhen. |
Allgemeine technische Daten
Stromversorgung | |
Spannung | 100 V bis 240 V, bei max. ±10 % Spannungsschwankungen |
Frequenz | 47 Hz bis 63 Hz |
Maximale Leistungsaufnahme | max. 3.500 VA |
Abmessungen | |
Höhe | 1170 mm |
Breite | 600 mm |
Tiefe | 800 mm |
Gewicht | 170 kg |
Gewicht im Versandcontainer | 210 kg |
Umgebungsbedingungen | |
Aufwärmzeit | 1 Stunde |
Temperatur und Betriebsverhalten: | |
Betrieb | 5 °C bis 35 °C |
Lagerung | 0 °C bis 50 °C |
Übergangstemperaturbereich und zeitliche Einschränkungen bei den Transportbedingungen | 0 °C bis 50 °C. Der Transport außerhalb dieses Temperaturbereich bis (-20 °C bis 0 °C bzw. 50 °C bis 60 °C) muss auf <100 Stunden begrenzt werden. |
Relative Feuchte: | |
Betrieb | <80 %, 5 °C bis 30 °C, linear abfallend auf 50 % bei 35 °C |
Lagerung | <95 %, nicht kondensierend, 0 °C bis 50 °C |
Höhe über NN bei Betrieb | 0 m bis 2.000 m |
Max. Höhe über NN bei Lagerung | 0 m bis 12.000 m |
Einhaltung von Normen und Richtlinien | |
Sicherheit | Entspricht IEC 61010-1, Überspannungskategorie II, Verschmutzungsgrad 2 |
Elektromagnetische Störungen/Funkstörungen/Elektromagnetische Verträglichkeit | IEC 61326-1: Umgebungen mit überwachten elektromagnetischen Störungen, FCC-Teil 15, Unterteil B, Klasse A |