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Lassen sich elektrische Kontakte mit einem Multimeter wirklich angemessen prüfen?

Elektrik

Antwort: Eigentlich nicht.

Ein stromführendes elektrisches System kann viele kleinere Ströme und Spannungen (DC und AC) und daraus resultierende Lecks und Ungleichgewichte usw. aufweisen.

Ein übliches Digitalmultimeter arbeitet bei der Durchführung von Widerstandstests bei sehr niedriger Spannung und Stromstärke. Dies dient der Maximierung der Batterie- oder Akkulebensdauer.

Ein Restwechselstrom in einem System kann jedoch dazu führen, dass der Messwert eines Digitalmultimeters höher oder niedriger ist als der tatsächliche Wert. Bei relativ geringer Wechselspannung können die Messwerte instabil werden.

Es gibt zwar Techniken, die diese Effekte minimieren können. Es kommt jedoch erschwerend hinzu, dass die Widerstände, nach denen wir suchen, oft weniger als ein Ohm betragen und man sich ja einen stabilen Messwert wünscht.

Wie also prüft man Anschlüsse? Man verwendet ein dafür geeignetes Messgerät

Hiermit ist ein Messgerät mit höheren Testströmen für Gleichstrom- und/oder Wechselstromprüfungen mit erhöhter Stromstärke gemeint. Bei Wechselstromprüfungen kommt es darauf an, dass die Testfrequenz keine „Schlag“-Frequenz zur Frequenz der Netzspannung oder 50 oder 60 Hz erzeugt. Meist wird eine Testfrequenz von 128 Hz verwendet; leistungsfähigere Messgeräte arbeiten oft mit niedrigeren Testfrequenzen, teils unter 100 Hz. Ein Einsteigermodell dieser Klasse ist beispielsweise das Erdungsmessgerät 1621 Basic von Fluke. Wenn Sie die volle Kapazität benötigen, wären die Erdungsmessgeräte des Typs Fluke 1625 Geo empfehlenswert.

Lassen sich mit einem Digitalmultimeter auch bestimmte Anschlussprüfungen durchführen?

Die Antwort lautet „ja“. Sie können beispielsweise bestimmen, ob der Erdstift in einer Duplex-Steckdose an diesem Punkt korrekt an den Neutralleiter angeschlossen ist. Hierfür benötigen Sie natürlich das Digitalmultimeter und eine hohe Wattlast, z. B. über einen Haartrockner. Die Vorgehensweise sieht wie folgt aus:

Wenn in den Steckdosen kein Stecker steckt, messen Sie die Wechselspannung zwischen dem Neutralleiter (weiter Schlitz) und der Erde (D-förmige Steckdose). Sie sollten 0,0 oder eventuell ein paar Millivolt als Messwert erhalten. Schließen Sie nun den Haartrockner an die andere Steckdose an und stellen Sie ihn auf eine hohe Stufe, sodass sich eine Last von 1 kW im Schaltkreis befindet. Nun sollte sich der Messwert in Millivolt aufgrund des Spannungsabfalls bedingt durch den Strom, der durch den Neutralleiter fließt, erhöhen. Da ein Anschluss des Neutralleiters zur Erde an der Zuführung der Versorgungskabel (und nur dort) vorhanden sein sollte und kein Strom in der Erdleitung zur Steckdose fließen sollte, sollten Sie den Spannungsabfall im Neutralleiter mithilfe des Erdleiters als Verlängerung der Messleitung messen.

Wenn Sie keine Änderung feststellen, liegt vermutlich ein fehlerhafter Anschluss an der Steckdose oder in der Nähe im gleichen Schaltkreis vor.

Solche Tests müssen gut durchdacht sein, um sicherzugehen, dass man wirklich das testet, was man testen will.